Trennung der Eltern - was nun?

Weil das Leben nur selten nach Plan verläuft und Eltern da natürlich keine Ausnahme bilden, kommt es manchmal zu Situationen, die man sich so nicht gewünscht hätte. Wenn es bei kinderlosen Paaren im Falle einer Trennung schon mal zu heftigen Auseinandersetzungen kommen kann, emotionalen Verletzungen, Enttäuschungen, etc., ist es bei Eltern nochmal eine Nummer schwieriger. Denn der Verlust der Beziehung geht einher mit der Angst den Kindern eventuellen emotionalen Schaden zuzufügen. Das ist sicher auch einer der Gründe, warum manche Paare sich dann doch nicht trennen und in kaputten oder emotional leeren Beziehungen bleiben um den Kindern nicht zu schaden.

Es ist natürlich jedem selber überlassen, die Prioritäten für sein Leben festzulegen, aber wenn diese Situation in einem Umfeld endet in dem sich permanent gestritten wird, ist es für die Kinder eine Zerreißprobe - auch, oder gerade wenn sich die Eltern nicht Trennen. Sollte es dann zu einer Trennung kommen, ist es wichtig wie wir das mit den Kindern kommunizieren und dass beide Elternteile trotzdem an einem Strang ziehen. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist, sich mit dem Ex-Partner an einen Tisch zu setzen (ich weiß das ganz genau), wird vermittelt: “Wir sind trotzdem noch deine Eltern und teilen uns die Sorgen, Pflichten und Rechte dir gegenüber.” Was später auch hilfreich sein kann, denn irgendwann kommt die Phase in der ausgetestet wird, wie weit man Mama und Papa - naja, nennen wir es mal veräppeln - könnte. Das funktioniert bei gesunder Kommunikation der Elternteile natürlich nicht. Es gibt Wege im Umgang mit der Trennung, die es möglich machen, dass den Kindern trotzdem ihr Gefühl für Sicherheit und Stabilität nicht verloren geht:

Ehrlichkeit den Kindern gegenüber:

Auch, wenn man oft das Gefühl hat, seine Kinder zu schützen, indem man manche Dinge nicht erzählt ist es wichtig, hier zu differenzieren. Es ist besser, offen und ehrlich mit Kindern über bevorstehende Veränderungen zu sprechen. Natürlich sollte man sich vorher überlegen, welche Details wichtig sind, auf keinen Fall sollten Schuldzuweisungen gegenüber dem einen oder anderen Partner fallen.

“Wie fühlt sich mein Kind?”

Wenn wir uns mal in die Lage des Kindes hineinversetzen wird klar: Da können viele Ängste auftreten. Steht ein Umzug an, muss evtl. die Kita/Schule gewechselt werden, fühlt das Kind sich hin und her gerissen zwischen den Elternteilen? All das ist natürlich belastend. Auch hier hilft es wie immer, viel zu sprechen, Ängste und Sorgen nicht einfach beiseite zu wischen, sondern darauf einzugehen. “Ich höre und verstehe deine Sorgen und gemeinsam schaffen wir das” sollten wir dann vermitteln.

Kinder brauchen Sicherheit

Wir sollten mit unseren Kindern auch darüber sprechen, dass es keine vorübergehende Sache ist, sondern dauerhaft. Der Schritt Richtung Trennung war lange und wohl überlegt und ist permanent. Auch wenn es natürlich schmerzt , Stabilität, Sicherheit und Ehrlichkeit sind in dieser Situation am wichtigsten.

“Bin ich Schuld an der Trennung der Eltern?”

Gerade kleinere Kinder können noch nicht gut zwischen Phantasie und Realität unterscheiden. Sie denken, dass sie etwas getan haben und Mama oder Papa deswegen weggeht. Es ist ratsam, mehr als einmal zu vermitteln: “Du bist nicht schuld! Es ist eine Sache zwischen Mama und Papa.”

Das Leben geht weiter

Auch wenn einem selber die Situation mal über den Kopf wachsen sollte, sollten wir den Kindern gegenüber nicht dramatisieren oder verharmlosen. Ja, die Situation ist nicht schön, aber auch nicht niederschmetternd. Die Kinder sollten offen und ehrlich über ihre Gefühle sprechen dürfen, um sich nicht in negative Stimmungen hineinzusteigern .

Sachlich bleiben

Auch wenn es manchmal schwer fällt und man vielleicht auch mal richtig wütend auf den Expartner ist - wir sollten nie den Dampf ablassen wenn die Kinder dabei sind. Kinder haben das Recht darauf, beide Elternteile zu lieben und ihnen unvoreingenommen gegenüber zu stehen. Auch Schuldzuweisungen gegenüber dem Expartner sollen wir uns sparen, die Kinder haben noch keine Ahnung von diesem komplexen Themen und sollten nicht mit hineingezogen werden.

Das passende Wohnmodell

Es gibt verschiedene Modelle wie und wo die Kinder nach einer Trennung leben. Egal, für was man sich letztendlich entscheidet, es sollte geregelt bleiben und nicht mal so, mal so. Für Kinder ist es wichtig, dass sie feste Strukturen haben. Hilfreich ist auch ein Kalender in denen in unterschiedlichen Farben Mamazeit und Papazeit markiert werden.

Bedingungslose Liebe

Gerade in solch schwierigen Zeiten ist es enorm wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass man sie bedingungslos liebt. Auf keinen Fall sollte man den Groll gegenüber dem Expartner auf das Kind beziehen. Kinder sollten niemals den Preis für eine gescheiterte Beziehung zahlen müssen.

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