Wie das Smartphone die Gesundheit unserer Kinder beeinträchtigt

Die Problematik mit dem Smartphone dürfte mindestens allen Eltern bekannt vorkommen, die Kinder im Grundschulalter haben. “Der XY hat auch schon ein Handy, wann kann ich auch eins haben???” Ich fand es immer viel zu früh, dass einige Kinder wirklich zur Einschulung schon ein Smartphone bekommen haben. Und oft nicht etwa ein abgelegtes von den Eltern, nö, die neuesten Teile.

Muss ein Smartphone sein?

Abgesehen davon, dass meine Kinder mit 6 Jahren die Dinger in kürzester Zeit entweder verloren hätten oder etwas kaputt gegangen wäre, finde ich es völlig über das Ziel hinausgeschossen. Meine Tochter hatte ab der dritten Klasse ein nicht-Internetfähiges altes Handy von mir, da sie ab dann alleine nach Hause gekommen ist. Nur für den Fall der Fälle, dass mal was ist und sie mich dann erreichen konnte (das ist 8 Jahre her, da gab es sowas noch vereinzelt. Heute kann man sich die Anschaffung einer Telefon-fähigen Uhr(*) überlegen, da kann das Kind einen zwar erreichen, aber Spiele und Co. gibts darauf nicht.). Das war natürlich irgendwie total uncool. Jedoch Kinder, die schon viel zu früh ein eigenes Handy haben, neigen nicht selten zu Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und Übergewicht. Der flimmernde Bildschirm ist für Kleinkinder sehr faszinierend - jedoch sollten wir es vermeiden, dass unsere Kinder ständig mit auf unser Smartphone schauen. So gewöhnen sie sich nur noch schneller daran. (* Wir haben die Uhr für Kinder von einem bekannten Anbieter im Bereich Telekommunikation. Ich habe mich dazu entschlossen eine anzuschaffen, als mein Sohn immer mehr alleine gehen wollte, zum Beispiel von der Schule nach Hause etc. Hier stand für mich im Vordergrund, dass wir in einer Großstadt wohnen und das Kind nicht mal eben nur über die Seitenstraße muss, sondern der Weg etwas länger ist und kein anderes Kind der Klasse dort lang muss. Mit der App, die mit der Uhr verbunden ist, kann ich nachvollziehen, wo er sich gerade befindet und er kann mich anrufen, wenn er ein Problem hat. Das spart mir ein paar graue Haare. Die Kinder haben zusätzlich die Möglichkeit, SMS zu senden und Sprachnachrichten, und Fotos können sie auch machen. Ein integrierter Schrittzähler kann zu Bewegung motivieren, Spiele und Apps gibt es nicht. Die Akkulaufzeit hält sich in Grenzen, was bei der Größe und Kapazität kein Wunder ist, doch wenn man über Nacht auflädt, kommt man gut über den nächsten Tag.)

Zu viel Zeit vor dem Bildschirm führt zu Entwicklungsauffälligkeiten

Denn ständige Reizüberflutung führt zu Konzentrationsschwächen, die sich natürlich auch in der Schule auswirken. Hinzu kommt zudem auch etwas anderes: Wer am Handy daddelt, bewegt sich in dieser Zeit nicht. Da, wo für Kinder Bewegung und Spiel an erster Stelle stehen sollte, schauen sie lieber Videos. Bewegung ist gesund, verhindert Übergewicht und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Das Handy bewirkt das Gegenteil.

Kann das Smartphone meinem Kind auch Vorteile bringen?

Allerdings sollte man nicht alles verteufeln, denn zum Beispiel das Vokabeln lernen per App zum Beispiel kann hilfreich sein, sofern das Kind nicht dabei noch ständig eintrudelnde Nachrichten liest oder beantwortet. Denn dann wird das Gehirn in einen dauernden Alarmzustand versetzt, was logischerweise der Konzentration extrem schadet. Lieber sollte man bei den anderen Apps während dieser Zeit die Benachrichtigungs- Funktionen ausschalten. So kann der Fokus des Kindes auch wirklich auf das Lernen fallen.

Wie soll ich die Handy-/Bildschirmzeit begrenzen?

Gegen eine begrenzte Zeit am Bildschirm ist nichts einzuwenden, solange ein Ausgleich stattfindet, wie zum Beispiel durch lesen, oder Bewegung an der frischen Luft sowie soziale Kontakte zu Gleichaltrigen im realen Leben. Denn eine “Monokultur” an digitalen Medien zu pflegen, bedeutet ganz klar Nachteile bei der geistigen Entwicklung und bei der schulischen Entwicklung. Hier eine Auflistung für die verschiedenen Altersgruppen und ihrer maximal empfohlenen Handyzeit (man sollte auch TV, Tablet, Netflix und Co. hier mit einrechnen):

• Kinder unter 3 Jahren: gar keine Nutzung
• Kinder zwischen 3 und 5 Jahren: maximal 30 Minuten tägl.
• Kinder bis 9 Jahre: maximal 45 Minuten tägl.
• Kinder ab 10 Jahren: maximal 9 Stunden wöchentlich

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