Nie genug - Wenn Eltern die Bedürfnisse Anderer über die eigenen stellen

Wie findet man den richtigen Mittelweg zwischen den Bedürfnissen von Eltern und Kindern? In Phasen des Familienlebens können wir als Eltern schon an unsere Grenzen kommen, wenn ein zweites oder drittes Baby in die Familie kommt zum Beispiel, oder ein Kind die Trotzphase erreicht und diese auch eindringlich umsetzt. In diesen Phasen müssen Eltern viel zurückstecken und die eigenen Bedürfnisse rutschen oftmals in den Hintergrund.

Doch bedürfnisorientierte Erziehung schließt die Bedürfnisse der Eltern mit ein

Allerdings geht es erstmal um das Erkennen und befriedigen der Kinderbedürfnisse, vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter, in denen die Kinder noch nicht gelernt haben, sich zu gedulden, oder ihre Trinkflasche selber aufzufüllen, etc. Doch der Punkt kommt, an dem die sichere Bindung greift, die Kinder älter und lernfähiger werden und dann fällt es auch leichter, die Kinderbedürfnisse zu erkennen und befriedigen. An diesem Punkt angelangt, sollten wir als Eltern darauf achten, dass wir unsere Bedürfnisse auch wieder stärker in den Familienalltag integrieren.

Elternbedürfnisse und Kinderbedürfnisse stehen oft im Kontrast

Wir Erwachsenen haben auch Bedürfnisse, die mit denen unserer Kinder nicht immer ganz übereinstimmen müssen. Der einzige und große Unterschied ist, dass wir Eltern selbst dafür verantwortlich sind, gut für uns selber zu sorgen und unsere Bedürfnisse zu erfüllen. “Bedürfnisorientierte Erziehung” bedeutet nicht “alles für die Kinder”. Wenn wir unseren Nachwuchs lernen lassen (zu gegebener Zeit natürlich, die kognitiven Fähigkeiten müssen dafür vorhanden sein), dass alle Menschen Bedürfnisse haben, diese natürlich oft nicht gleich akut, aber dennoch gleich wichtig sind, sind wir auf dem besten Weg, respektvolle heranwachsende Menschen zu groß zu ziehen.

Unser aller Bedürfnisse sind wichtig und ernstzunehmen

Ein vorgelebtes “Ich sehe deine Bedürfnisse und sie sind mir wichtig, doch meine Bedürfnisse sind mir auch wichtig” hilft immens. Man sollte es für sich selber daher nicht vergessen. Darüber sprechen ist mal wieder ein sehr wichtiger Aspekt, und nicht gleich schauen, was das Kind jetzt gerade alles will und braucht, sondern ruhig mal kleine Kompromisse in den täglichen Umgang einbauen. In einer Gesellschaft in der meistens schnell abgelenkt und ersatzbefriedigt wird, tun wir wohl gut darin, unseren Kinder zu erklären, dass einige Bedürfnisse sofort befriedigt werden können, andere aber vielleicht mal warten können oder müssen. Weitere Informationen zu diesem Thema findet ihr auch in diesem Blogbeitrag.

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